IRON CURTAIN
Description:
Quer durch Europa zeichnen sich die Grenzgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs durch ihre Heterogenität hinsichtlich des ökologischen Gleichgewichts, der Landnutzung, der sozioökonomischen Struktur sowie der landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung aus. Über beinahe 50 Jahre führte eine gänzlich unterschiedliche Regionalpolitik und die fehlende Zusammenarbeit der Nachbarstaaten zu einem strukturellen Bruch auf allen Beziehungsebenen und einer unterschiedlichen Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Im Zuge der Bemühungen der osteuropäischen Staaten um Mitgliedschaft in der EU rücken diese Gebiete plötzlich in den Blickpunkt des Interesses, weil sie einer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung, einer Nutzung der Naturgüter, einer Zerstörung der natürlichen Umwelt und einer agrarischen Landnutzung gegenüber besonders empfindlich sind. Um potenzielle Konflikte und Risiken, insbesondere die Vernichtung wertvoller Ökosysteme und althergebrachter sozialer und kultureller Strukturen zu vermeiden, sind belastbare Daten zur Entscheidungsfindung sowie Vorschläge wirksamer Maßnahmen in konsistenter und integrierter Form bereitzustellen.
Ziel des Projektes ist deshalb die Entwicklung eines auf der vielfältigen Erfahrung der Projektpartner fußenden Sets von Methoden, das zu einer Standardvorgehensweise für die integrierte Ressourcenanalyse, -bewertung und -bewirtschaftung auf der Grundlage einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung weiterentwickelt werden soll. Diese wird in mehreren Fallstudien entlang eines europäischen Nord-Süd-Profils erprobt und skaliert. Daraus wird ein generisches Modell entwickelt, das sich auf andere Räume entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs übertragen und anwenden lässt. Einschlägige Nutzer finden sich hauptsächlich in Institutionen der Regional- und Agrarpolitik, der Regionalplanung und des Natur- und Umweltschutzes.
Die Partner, die mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut sind, werden die Fallstudien durchführen und ihre dabei gemachten Erfahrungen zum Referenzmodell und den Empfehlungen beisteuern. Der Lehrstuhl für Geoinformatik, Geohydrologie und Modellierung des Instituts für Geographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitet in den Gebieten Biosphärenreservat RhönExterner Link und Bayerischer-/Böhmerwald (Sumava).
Contact:
Bernhard Ströbl
Funding:
5. Rahmenprogramm der EU zum Teil Lebensqualität und Management lebender Ressourcen