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wecare - Intelligente sensorische Telemedizin für die ganzheitliche Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen Thüringens

Intelligente sensorische Telemedizin für die ganzheitliche Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen Thüringens
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Foto: wecare-Agentur

Projektleiter:  Prof. Dr. Orlando Guntinas Lichius, Externer LinkProf. Dr. Sebastian Henn

Laufzeit:  10/2021-12/2024 (mit Verlängerungsoption bis 12/2027)

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Forschungsschwerpunkt: Health & Wellbeing, Peripheries & Polarization

Website: https://wecare-agentur.de/Externer Link

Inhalt:

In strukturschwachen ländlichen Regionen kommt dem Ausbau und der nachhaltigen Sicherung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung aus wenigstens zwei Gründen eine zentrale Rolle zu:

 Erstens weisen diese Räume eine eklatante Unterversorgung an medizinischem Fachpersonal auf. Zweitens ist die Bevölkerung im Durchschnitt oftmals überaltert und nur wenig mobil, was ihren Aktionsradius – beispielsweise mit Blick auf die Inanspruchnahme von Vorsorge- und Therapieeinrichtungen an zentralen, weiter entfernten Standorten – deutlich einschränkt. Die COVID-19-Pandemie hat zuletzt in besonderer Weise vor Augen geführt, dass die Sicherstellung einer adäquaten Gesundheitsversorgung mit dem Potenzial, schnell reagieren zu können, im ländlichen Raum nicht nur besonders wichtig ist, sondern sich auch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sieht. Letztere werden künftig aller Voraussicht – auch unabhängig von der Pandemie – immer drängender: So nehmen mit steigendem Alter die Häufigkeit und Komplexität der Behandlungsfälle zu. Gleichzeitig steigt die Zahl chronischer kardiovaskulärer, orthopädischer, neurodegenerativer und onkologischer Erkrankungen in ländlichen Räumen beständig an.

Speziell schrumpfende Regionen sehen sich zudem mit großen Herausforderungen in Bezug auf die Aufrechterhaltung einer adäquaten Notfallversorgung konfrontiert. Schließlich ist infolge des demographischen Wandels von einem fortgesetzten Attraktivitätsverlust strukturschwacher Räume auszugehen, der sich in einem zunehmenden Fachkräftemangel, gerade auch im Gesundheitssektor, niederschlagen wird. Das beantragte Bündnis Wecare nimmt dieses Bündel an komplexen Herausforderungen zum Anlass, eine bedarfsgerechte, skalierbare, sektorübergreifende, effiziente Gesundheitsversorgung als essenzielles Element der Daseinsvorsorge für den ländlichen Raum zu entwickeln.

Die zur Umsetzung einer wohnortnahen Gesundheitsvorsorge in strukturschwachen Regionen erforderlichen innovativen Technologien sollen dabei beschäftigungswirksam vor Ort entwickelt und vermarktet werden. Wecare entwickelt in der Umsetzungsphase Erprobungsregionen in strukturschwachen Räumen Mittel- und Ostthüringens und erarbeitet Mechanismen zum Transfer des Bündnisansatzes auf andere strukturschwache Regionen. Flankierend schaffen zielgruppenspezifische Angebote wie Schulungsmaßnahmen für ÄrztInnen, Pflegeberufe und Unternehmen regionale Kompetenzen, um entstehende attraktive Arbeitsplätze qualifiziert zu besetzen. Wecare führt aktuell mehr als 195 Akteure, davon 165 aus Thüringen und 30 aus anderen deutschen Bundesländern bzw. dem europäischen Ausland zusammen und bezieht die Zivilgesellschaft explizit mit ein – nicht nur um Akzeptanz für innovative digitale Gesundheitsversorgung zu schaffen, sondern um partizipativ Bedürfnisse zu definieren und gemeinsam erarbeitete Lösungsansätze umzusetzen. Getragen wird das Bündnis dabei von der Vision, langfristig als führendes regionales Kompetenznetzwerk und darüber hinaus als deutsche Modellregion für die Entwicklung, Erprobung, Herstellung und Vermarktung von „Intelligenten Sensorischen Telemedizin“-Lösungen für strukturschwache Räume zu fungieren.

Ansprechpartner: Matthias Hannemann