Forschung

Wiedereinbringung von Weißtanne und Eichenarten durch Direktsaatverfahren in einschichtige Fichtenreinbestände

ökologische Faktoren der Etablierung von Sämlingen – Theoria cum praxi
Forschung
Foto: B. Großmann und A. Tischer

Projektleitung: Dr. Alexander Tischer

Laufzeit:  seit 2019 

Inhalt:
Die ökologische Stabilisierung von naturfernen und störungsanfälligen Fichtenreinbeständen ist ein Hauptziel der Waldbewirtschaftung des kommunalen Waldbesitzes in Hildburghausen. Den standortsheimischen aber momentan seltenen Arten wie Weißtanne (Abies alba), sowie Stiel- (Quercus robur) und Trauben-Eiche (Q. petraea) kommt aufgrund ihrer ökologischen Eigenschaften und ihrer hohen Wurzelenergie eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere die Einbringung in Form von Direktsaaten vermag es, dieses ökologische Potential auszuschöpfen, wird aber aufgrund geringer Kenntnisse in der konkreten technischen Umsetzung sowie der ökologischen Bedingungen (z.B. Humusgehalt, Luftfeuchte- und -temperaturregime, Bodenvegetationszustand) für erfolgreiche Saaten nur selten durchgeführt. Der Stadtwald Hildburghausen in Südthüringen ist hier eine Ausnahme und von bundesdeutscher Bedeutung mit aktuell 125 ha Weißtannen-Direktsaaten in den vergangenen acht Jahren.

Im Rahmen von Studienprojekten wie z.B. dem Masterkurs GEOG 434 wurden 2019 sowie 2020 Dauerbeobachtungsflächen auf Saatflächen entlang unterschiedlicher typischer Standorte eingerichtet, bodengeologisch und -ökologisch sowie vegetationskundlich und durch Aufnahmen von hemisphärischen Bildern des Kronenraumes charakterisiert. Zudem werden in einem Monitoring kleinräumig Luftfeuchte und -temperatur in bodennahen Schichten sowie die Oberbodenfeuchte in zeitlich hoher Auflösung aufgenommen. Durch Inventuren der Sämlingsdichten und Vitalitätszustände zu Beginn und am Ende der Vegetationsperiode im Jahr 2019 ist es im Zusammenhang mit der kontinuierlichen Erhebung mikroklimatischer Faktoren möglich den Einfluss beispielsweise der Sommertrockenheit auf die initiale Etablierung der nun 1-jähringen Weißtannen zu bewerten.

Neuinventuren sowie die Einrichtung weiterer Dauerbeobachtungsflächen wurden 2020 durchgeführt und sind für die Folgejahre weiter geplant. Zudem werden alle bestehende Saatflächen hinsichtlich ihrer Koordinaten und ihrer Saatentwicklungen erfasst, in ein Geoinformationssystem integriert und Auswertungen und Verschneidungen mit digitalen Geländemodellen durchgeführt.

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