Der Forschungsschwerpunkt fokussiert das dialektische Spannungsverhältnis von Sicherheit und Freiheit in europäischen Gesellschaften. Zentral steht die Frage, wie sich in räumlicher Perspektive das öffentliche Zusammenleben der Gesellschaft wandelt. Empirisch in Betracht gezogen werden dafür Entwicklungen zur Regulation sozialer Beziehungen im öffentlichen Raum durch beispielsweise digitale Technologien, die Herstellung urbaner Sicherheiten und Fragen demokratischer Teilhabe.
Mitarbeitende:
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Politische Stadtgeographie: Atmospheres of (Counter-)Terror in European Cities
Laufzeit: 2021-2024
Wie verändern Strategien der Terrorismusbekämpfung urbane Atmosphären und alltäglich affektive Erfahrungen im urbanen Raum?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein kürzlich gestartetes internationales Forschungsprojekt, an dem die Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligt ist. Die weiteren Partner sind die Universitäten Birmingham und Plymouth in Großbritannien sowie die Universität Cergy-Pontoise und das L'Institut Paris Region in Frankreich. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), der Economic and Social Research Council (ESRC) und die Agence Nationale de la Recherche (ANR) fördern das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Die Universität Jena wird mit rund 290.000 Euro gefördert.
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Kritische Stadtgeographie: Crowd Sentiment Analysis
Im Laufe der Geschichte waren die Kontrolle und das Management von Menschenmengen immer wieder ein Thema für die Steuerung des sozialen und biologischen Lebens. Die Steuerung von Menschenmengen beruht auf einer breiten Palette von Techniken, wie z.B. dem Einsatz von Gewalt, um sie zu kontrollieren, Social Engineering, um sie zu formen, räumliches Management, um sie zu verteilen, zu bewegen oder zu evakuieren, und/oder atmotechnische Interventionen, um sie selektiv anzusprechen, zu stören oder zu manipulieren. Im Mittelpunkt des Projekts stehen verschiedene Modi, Technologien und Logiken, die der räumlichen Steuerung von Menschenmengen zugrunde liegen: Eindämmung und Kontrolle, Steuerung und Management, (Selbst-)Führung und Überwachung.
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Politische Theorie und Geographie: Arbeiten zu anarchistischer Theorie, kritischer Phänomenologie, politischer Theologie und politischer Ökonomie
Mit Rückgriff auf die Ideengeschichte der Geographie und mit einer Nähe zu hermeneutischen und phänomenologischen Ansätzen wird eine Kritische Geographie des Sozialen konzeptionell weiterentwickelt. Von besonderem Interesse sind dabei die politische Philosophie und Theologie um das Spannungsfeld von Atmo-, Bio-, Geo- und Pyropolitiken im Anthropozän/Kapitalozän auszuloten und für progressive sowie herrschaftskritische Perspektiven in der Geographie fruchtbar zu machen.
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Politische Stadtgeographie: Vivre avec la terreur – living in cities with terror: effects of diffuse terrorism on urban atmospheres
Laufzeit: 2017-2020
Im Rahmen eines interdisziplinären und internationalen Forschungsprojekts namens „Living in cities with terror: effects of diffuse terrorism on urban atmospheres“ wurde die Frage gestellt, inwieweit die Erfahrung von terroristischen Anschlägen bzw. deren mediale Aufarbeitung in verschiedenen europäischen Großstädten das Alltagsleben der Menschen beeinflusst.